Königlich schwedische Post
Kaiserlich russische Post
Deutsche Besetzung / Ob. Ost
Unabhängige Republik Estland
Sowjetische Besetzung
Deutsche Besetzung / Ostland
Lagerpost / Esten im Exil
Unabhängige Republik Estland
Private Postunternehmen in Estland gibt es nicht; jedenfalls nicht, wenn man darunter Briefmarken ausgebende Privatposten versteht, die auf lokaler oder regionaler Ebene arbeiten wie etwa in Deutschland verschiedene "Citypost" Unternehmen, mit eigenen Briefmarken, Briefkästen usw.
Es gibt jedoch Postzustelldienste und Kurierdienste, seit 2009 auch für Briefpost (siehe unten).
Die Estnische Post, „AS EESTI POST“, selbst ist allerdings seit 2014 ein privates Unternehmen (AS = Aktsiaselts = eine Aktiengesellschaft, die in diesem Fall zu 100% dem estnischen Staat gehört). Als Teil des international agierenden Logistikunternehmens OMNIVA arbeitet sie als landesweite "Privatpost", vergleichbar in etwa der Deutschen Post AG, vgl. hierzu nähere Erläuterungen unter "Sammelgebiet Unabhängige Republik Estland, Kapitel Euro-Währung (seit 2011)“.
Jedermann kann über OMNIVA „Marken auf Privatbestellung“ der AS EESTI POST beziehen. Der Schwaneberger Katalog notiert die unter dieser Bezeichnung seit 2012 verausgabten Marken mit personalisiertem Markenbild unter Michel Nummern 1 bis 12 gesondert am Ende der Landeskatalogisierung. Geschätzt gibt es so mittlerweile mehrere Zehntausend Marken auf Privatbestellung mit unterschiedlichen Motiven. Sie sind online zu bestellen unter www.omniva.ee.
Darüber hinaus werden unter den Michel Hauptnummern seit 2006 die sogenannten "Minu Mark" (Plural: Marka), "Meine Marke", Ausgaben katalogisiert. Dabei handelt es sich dem Wesen nach ebenfalls um Marken auf Privatbestellung, die bis 2013 von der staatlichen EESTI POST verausgabt wurden und seit 2014 von dem privatisierten Postunternehmen AS EESTI POST unter dem Dach der OMNIVA Holding. Die Minu Marka erschienen und erscheinen teils mit einem fest vorgegebenem "postamtlichen" Zierfeld, teils ohne dieses, wie die oben angesprochenen "Marken auf Privatbestellung".
Zwischen 2006 und 2019 wurden folgende Minu Marka mit Michel Hauptnummern katalogisiert: 557, 577, 617, mit Aufdruck 714 bis 716, 724, 811, 961.
Die Minu Marka Michel Nr. 714 bis 716 stellen dabei insofern eine Besonderheit dar, als dass sie durch Aufdruck neuer Wertstufen auf den Urmarken Minu Marka Nr. 557, 577 und 617 entstanden. Zudem waren sie nur mit (und nicht ohne) personalisierte Zierfeldern und nur auf Privatbestellung erhältlich. Gleichzeitig haben sie mit einer Auflage von 26.154 (MiNr. 714), 12.240 (MiNr. 715) und 13.374 (MiNr. 716) Stück die geringste Auflagenhöhe aller seit der Wiedererlangung der Unabhängigkeit erhältlichen Briefmarken Estlands.
Bereits 2001 begann in Estland beispielsweise der Zustelldienst "D2D Kättetoimetaja Kullerteenus" ("D2D Handzustellung Kurierdienst"), der neben Paketen und Päckchen auch Briefe zustellte.
Brief von und nach Tartu, versandt durch D2D 04 -08- 2001
Weitere Zustelldienste wurden etwa um das Thema Zeitungen und Zeitschriften herum gegründet, wobei sich der Arbeitsbereich nach Öffnung des Postwesens 2009 auch auf die klassische Briefpost erstreckte, jedoch nicht per Postkasten, sondern beim Kunden eingesammelt.
Ein Beispiel hierzu: Expresspost (www.expresspost.ee/)
Brief mit nicht bekanntem Absende- und Zustellort, versandt durch Expresspost 04 -08- 2021. Auffällig ist der für die staatliche estnische Post übliche Stempel eines Postverteilzentrums, hier in Keila / Saku; d.h. dass vermutlich die Briefpost teilweise mit der staatlichen Post (AS Eesti Post) zugestellt wird.