Kurland, Semgallen, Lettgallen
Königlich Schwedische Post
Kaiserlich Russiche Post
Deutsche Besetzung / Ob. Ost
Unabhängige Republik Lettland
Sowjetische Besetzung
Deutsche Besetzung / Ostland / Kurland
Lagerpost / Letten im Exil
In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre begann der Generalsekretär der Kommunistischen Partei, Michail Gorbatschow, mit der Einführung politischer und wirtschaftlicher Reformen in der Sowjetunion, die als Glasnost und Perestroika bezeichnet wurden.
Im Sommer 1987 fanden in Riga die ersten großen Demonstrationen am Freiheitsdenkmal einem Symbol der Unabhängigkeit statt.
Im Sommer 1988 bildete sich eine nationale Unabhängigkeitsbwegung, die sich in der Lettischen Volksfront zusammenschloss. Die lettische SSR erhielt wie die anderen baltischen Republiken eine größere Autonomie innerhalb der Sowjetunion.
1989 nahm der Oberste Sowjet der UdSSR eine Resolution über die Besetzung der baltischen Staaten an, in der er erklärte, dass die Besetzung "nicht im Einklang mit dem Gesetz" und nicht mit dem "Willen des sowjetischen Volkes" erfolgte.
Bei den demokratischen Wahlen im März 1990 erlangten die Kandidaten der lettischen Volksfront eine Zweidrittelmehrheit im Obersten Sowjet Lettlands.
Am 4. Mai 1990 verabschiedete der Oberste Sowjet Lettlands die Erklärung über die Wiederherstellung der Unabhängigkeit der Republik Lettland.
Der Oberste Sowjet in Moskau betrachtete Lettland zunächst weiterhin als Sowjetrepublik. Im Januar 1991 versuchten sowjetische politische und militärische Kräfte erfolglos, die Behörden der Republik Lettland zu stürzen, indem sie das zentrale Verlagshaus in Riga besetzten und ein Komitee der nationalen Rettung gründeten, dass die Regierungsfunktionen an sich reißen sollte.
Nach dem gescheiterten sowjetischen Putschversuch erklärte die Republik Lettland am 21. August 1991 das Ende der Übergangszeit und stellte ihre volle Unabhängigkeit sowie die Verfassung von 1922 wieder her.
Lettland nahm diplomatische Beziehungen zu anderen Staaten wieder auf.
Am 6. September 1991 folgte die Anerkennung der Unabhängigkeit Lettlands, Estlands und Litauens durch den Staatsrat der UdSSR.
1993 wurde die Saeima, das lettische Parlament, neu gewählt. Russland beendete seine militärische Präsenz, indem es 1994 seinen Truppenabzug abschloss und 1998 die Radarstation Skrunda-1 abschaltete.
Vaira Vīķe-Freiberga war von 1999 bis 2007 Präsidentin von Lettland. Sie war das erste weibliche Staatsoberhaupt und setzte sich dafür ein, dass Lettland 2004 sowohl der NATO als auch der Europäischen Union beitrat.
Eine immer noch recht zurückhaltende Ausgabepolitik und eine im Vergleich zu Europäischen Flächenstaaten geringe Auflage machen das Sammeln von lettischen Briefmarken interessant.
In dem gut sortierten Online-Shop der lettischen Post (veikals.pasts.lv/en) lassen sich viele Ausgaben und Jahressets immer noch zum Postpreis erwerben, auch aus den Anfangsjahren der wiedererlangten Unabhängigkeit ab 1991.
Für Motivsammler sind vor allem auch die diversen Blumen- und Tiermotive interessant, regelmäßig erscheinen im Übrigen auch Sportmarken.
Die Währung des gerade unabhängig gewordenen Staates war zunächst der Sowjetrubel, das umfasste auch die Nominalen auf den von der Republik Lettland herausgegebenen Ganzsachen und Briefmarken. Die Marken der Sowjetunion waren bis zum 30.6.1992 frankaturgültig, das sowjetische Geld bis 19. Juli 1992.
In der Sowjetunion wurden viele Ganzsachen verwendet, und auch Lettland gab 1991 als erste Edition des jetzt wieder unabhängigen Landes Ganzsachen heraus.
Die ersten eigenen Briefmarken des wieder unabhängigen Lettland wurden am 19. Oktober 1991 herausgegeben.
Am 23. Dezember 1991 wurden die Sowjetischen Marken (Mi.Nr. 61776178) mit einem farbigen Aufdruck zu nun bereits notwendigen 100, 300, 500 und 1.000 Kopeken ausgegeben.
Latvijos paštas ist das staatliche Postunternehmen, welches am 2. Januar 1992 nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit zunächst als staatliche Non-Profit-Organisation neu gegründet wurde. Zum 1. November 2004 wurde es in die staatliche Aktiengesellschaft VAS Latvijas Pasts umgewandelt.
Latvijos paštas gab zunächst weitere Marken in Sowjetrubel-Nominale aus, aufgrund der rasanten Inflation jedoch mit deutlich höheren Nennwerten als zuvor.
Zur besseren Steuerung der umlaufenden Bargeldmenge wurde zum 7. Mai 1992 parallel zum sowjetischen Rubel übergangsweise (bis zur Einführung einer eigenen, vom Rubel unabhängigen Währung) der Lettische Rubel (im Wechselkurs 1:1) eingeführt. Der Lettische Rubel bildete auch die Nominalen der nun herausgegebenen Marken.
Am 17. Juni 1992 erfolgte der Wiedereintritt Lettlands in den Weltpostverein (UPU Universal Postal Union).
← Mi-Nr. 340343, Naturschutz Vögel der Ostsee, Parallelausgabe mit Estland, Litauen und Schweden im Markenheftchen MH 1, Ausgabedatum 3. Oktober 1992
Bereits in den Jahren 1922 bis 1940 gab es in der Republik Lettland die Währung Lats. Sie wurde zum 5. März 1993 wieder eingeführt (Umtauschkurs: 200 Lettische Rubel = 1 Lats zu 100 Santīmu).
Beliebt sind auch die Gemeinschaftsausgaben mit den anderen baltischen Staaten wie z.B. die Via Baltica (Mi-Nr. 396398 bzw. Block 6) oder Block 11 mit den alten Schiffen auf der Ostsee.
Medaillengewinner London 2012 (Mi-Nr. 851 und 852),
Ausgabetag 23. November 2012.
Maris Štrombergs (*1987) gewann bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking die erste Goldmedaille, die in der Sportart BMX-Rennen für Männer vergeben wurde. Bei den Olympischen Sommerspielen 2012 gelang ihm die Titelverteidigung. Er war damit der erste Olympionike Lettlands, der zweimal Gold gewann.
Martinš Plavinš (*1985) und Janis Šmedinš (*1987) gewannen bei den Olympischen Sommerspielen 2012 im Beachvolleyball die Bronzemedaille.
Nach dem weltweiten wirtschaftlichem Einbruch 2008 / 2009 erholte sich die lettische Volkswirtschaft rasch, so dass am 1. Januar 2014 der EURO (€) eingeführt werden konnte.
Wie bei allen Beitrittskandidaten band man schon geraume Zeit vorher den Wechselkurs der nationalen Währung an den Euro (1 Euro = ca. 0,70 Lettische Lats) an und gab Briefmarken mit beiden Währungsbezeichnungen in "Doppelnominale" heraus. Diese erschienen erstmals am 30. Januar 2013 (Mi-Nr. 858).
Zwischen 2009 und 2018 würdigte die lettische Post das Zentenarium der Republik Litauen mit insgesamt zehn jährlich erscheinenden Sätzen à 3 Marken.
Der zehnte und letzte dieser Sätze erschien im Jubiläumsjahr 2018.
Am 9. März 2018 erschien anlässlich des 100-jährigen Bestehens des lettischen Staates (18. November 1918) die erste unregelmäßig geformte Briefmarke von Seiten der lettischen Post.
Diese Marke kombiniert die karminrote Landesflagge mit ihrem weißen, horizontalen Streifen und die Landkarte des Landes sie hat die Umrissform Lettlands.
Am 3. Mai 1994 verausgabte die lettische Post Automatenmarken, Motiv "Nationale Ornamente", mit je 2 Transportlöchern am Ober- und Unterrand. Diese Automarkenmarken waren bis 2004 gültig.
Personalisierte Marken produziert die lettische Post nur sehr zurückhaltend.
Die Ausgabe von personalisierten Marken erfolgte erstmals (Mi. Nr. 676 bis 677) am 9. Juni 2006. Dabei können von lettischen Kunden auch Marken mit personalisiertem Bild bestellt werden, die Rahmenzeichnungen bleiben jedoch jeweils gleich.
Privatpost in Lettland