Die Livländische Konföderation (auch lateinisch Terra Mariana, Marienland) war ein lose organisierter Staatenbund, der von 1228 bis in die 1560er Jahre auf dem heutigen Gebiet von Estland und Lettland bestand. Er setzte sich aus fünf kleineren Territorien zusammen, die dem Schwertbrüderorden (respektive ab 1237 dem Deutschen Orden), dem Erzbischof von Riga sowie den Bischöfen von Dorpat, Ösel und Kurland unterstanden.
Der Livländische Krieg (1558-1583) bedeutete das Ende aller Territorien der Livländischen Konföderation.
1561 beschloss der Landtag Kurlands, sich unter den Schutz Sigismunds II. August, des Königs von Polen und Großfürsten von Litauen, zu stellen. Der letzte Landmeister des Deutschen Ordens in Livland, Gotthard Kettler, ließ sich von Polen-Litauen mit dem zum Herzogtum erhobenen Kurland, zu dem auch Semgallen gehörte, belehnen. Hauptstadt war Mitau. Bis zur Auflösung des Herzogtums 1795 stand Kurland unter der Lehnsherrschaft Polen-Litauens.
Unter Herzog Jakob Kettler (1642-1682) erreichte Kurland seine höchste wirtschaftliche Blüte: Handelsbeziehungen wurden gesucht, Schiffbau und Metallverarbeitung gefördert. Die Hafenstädte Windau und Libau wurden Heimathäfen einer der größten europäischen Handelsflotten. Auch wurde versucht, Kolonien in Tobago und am Gambia-Fluss aufzubauen.
Bei der dritten Teilung Polens 1795 gelangte Kurland an Russland und bildete, neben den damaligen Gouvernements Estland und Livland, einer der drei Ostseeprovinzen.
Auch postalisch stand Kurland unter der Krone Polens. Kurland unterhielt jedoch zunächst keine eigene Post. Herzog Jakob von Kurland kam mit dem schwedischen Postmeister Jacob Becker in Riga überein, dass dieser auf der Strecke von Riga nach Memel über kurländisches Gebiet auch die kurländische Post beförderte. 1632 wurde erstmalig ein königlich schwedisches Postkontor in Mitau genannt. 1668 bekräftigte Herzog Jakob die Rechte der schwedischen Post in Kurland und stellte dieser Grundstücke gegen geringe Pacht für Pferdewechselstationen zur Verfügung; die schwedische Post kümmerte sich dafür um die kurländischen Briefe und Pakete. Die Postroute führte von Riga über Mitau, Libau und Polangen nach Memel. Als unter Herzog Friedrich Kasimir 1685 ein eigener Postdienst durch Kurland organisiert wurde, entstand ein ständiger und heftiger Konkurrenzkampf.
Der erste Poststempel (in deutscher Sprache) wurde 1770 in Mitau verwendet. Sehr auffällig sieht der 17761792 verwendete Rundstempel mit Herzogskrone und Posthorn aus:
Brief von Mitau nach Riga, “franco Tout” (= ganz frei, d.h. frankiert für die ganze Strecke). Polnischer Rundstempel mit Herzogskrone und Posthorn, 1776
Am Ende des Livländischen Krieges hatte Schweden Estland erobert, und Polen-Litauen erhielt neben dem Herzogtum Kurland-Semgallen auch das Herzogtum Livland mit Riga.
1621 eroberte Gustav II. Adolf Riga, und damit kam der grösste Teil Livlands zu Schweden. Nur die Gegend um Dünaburg und Rositten blieb, ebenso wie Kurland, polnisch und wurde “Polnisch Livland” oder auch "Lettgallen" genannt.
Aus dieser Zeit gibt es praktisch keine postalischen Belege, denn eine staatliche Post existierte damals noch nicht.
Polnisch Livland geriet 1772 mit der 1. Polnischen Teilung an Russland und wurde Teil des Russischen Gouvenements Witebsk.
Königlich Schwedische Post
Kaiserlich Russiche Post
Deutsche Besetzung / Ob. Ost
Unabhängige Republik Lettland
Sowjetische Besetzung
Deutsche Besetzung / Ostland / Kurland
Lagerpost / Letten im Exil
Unabhängige Republik Lettland
Privatpost in Lettland