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Allgemeine Ausführungen zu DP-Camps, Post von Lagerinsassen zu anderen Lagern, ins In- und Ausland sowie zur Herausgabe von Lagerpostmarken finden Sie unter Lagerpost / Esten im Exil auf diesem Web.
In der Zeit zwischen 1945 und 1951 waren die größten Flüchtlingslager/Zentren mit lettischen Bewohnern in Deutschland mit 2.5005.500 Einwohnern Esslingen, Würzburg, Nürnberg und Lübeck und mit 1.0002.500 Einwohnern Amberg, Geesthacht, Augsburg, Fischbach, Mannheim, Eichstätt, Hanau, Flensburg, Alt Garge, Meerbeck, Ravensburg, Husum, Schleswig, Ansbach, Greven, Hersbruck, Karlsruhe, Kleinkötz, München, Oldenburg, Regensburg, Spakenberg und Weiden.
Rein lettische Lagerpostmarken gibt es kaum, da in den Lagern, in denen lettische Bürger untergebracht waren und die auch Lagerpostmarken herausgaben, jeweils auch Philatelisten aus Estland und / oder Litauen wohnten und meist gemeinsame "baltische" Ausgaben erfolgten.
Im DP-Lager Hanau wurden jedoch vom lettischen Philatelistenverband im Exil anlässlich des 30. Jahrestages der Unabhängigkeit am 18.11.1918 zwei Gedenkblöcke herausgegeben, welche die Geschichte von Lettland auf Briefmarken und die 4 lettischen Präsidenten zeigen. Diese Blöcke kommen häufig auf Briefen von Weilburg nach Kanada vor. (Abb: Wilhelm-Katalog)
Die erste wichtige Auswanderungseinladung für die Flüchtlinge in Deutschland kam aus Großbritannien. Auf das Angebot des britischen Arbeitsministeriums hin reisten in den Jahren 1946 und 1947 etwa 900 lettische Frauen aus, um in Tuberkulose-Sanatorien in diesem Land zu arbeiten. Anfang 1947 wurde zwischen den amerikanischen Besatzungsbehörden und der belgischen Regierung ein Abkommen über die Beschäftigung von 20.000 Displaced Persons (hauptsächlich Männer aus den baltischen Ländern) in belgischen Kohlebergwerken geschlossen. Ungefähr 1000 Letten, hauptsächlich ehemalige Soldaten, gingen im Rahmen dieser Kampagne, die den Namen "Der Schwarze Diamant" trug, nach Belgien. Etwa 16 000 Letten wurden 1947 zur Arbeit in Großbritannien angeworben und etwa tausend zur Arbeit in Kanada.
Die Massenauswanderung begann während der IRO-Periode im Jahr 1948. Im Oktober 1948 wurde ein Abkommen zwischen der IRO und der australischen Regierung über die Umsiedlung von 100 000 Flüchtlingen nach Australien geschlossen. Die individuelle Einwanderung wurde von der Regierung Kanadas gefördert und auch die USA erließen 1948 ein Dekret über die Aufnahme von Flüchtlingen in die Vereinigten Staaten. Die Einwanderung basierte auf den Garantien der US-Bürger, dass der eingewanderte Flüchtling eine Unterkunft und einen Arbeitsplatz erhalten würde und dass dieser Flüchtling keine Belastung für die Gesellschaft der Vereinigten Staaten darstellen würde. Die Erlangung dieser Garantien war für die Flüchtlinge äußerst schwierig und erst in der zweiten Hälfte des Jahres 1949 wurde der lettische Auswanderungsstrom schneller. Bis Ende 1951 wanderten knapp 87.000 lettische Bürger aus, davon die meisten in die USA (etwa 38.000), nach Australien (etwa 20.000), Großbritannien (etwa 14.000) und Kanada (etwa 9.000).
Durch die intensive Auswanderung ging die Arbeit der Flüchtlingsorganisationen und Kulturinstitutionen schnell zu Ende. Der Zentralrat Lettlands wurde im November 1950 faktisch aufgelöst und an seine Stelle trat 1951 der Zentralrat der Letten in Deutschland. Am 1.1.1952 gab es noch etwa 16.000 Letten in Deutschland (Quelle: www.archiv.org.lv/baltic_dp_germany).
Von 1957 bis 2005 erschien in Ontario / Kanada die lettischsprachige Zeitschrift KRĀJĒJS (Sammler), in den USA kam die Zeitschrift KOLLEKCIONĀRS heraus.
Es gibt neben vielfältigen Pfadfinderausgaben diverse private lettische Vignettenausgaben aus den 1950er Jahren und später, die meist caritative, kulturelle oder politische Ziele verfolgen. Eine kleine Auswahl:
1958: Lettische Pressegesellschaft, zur Erinnerung der Welt an die Tyrannei der Sowjetunion und an Lettlands 40. Geburtstag (braun)
Alle s/w Abbildungen und weitere Informationen in: Zichmanis, M. 1979: Latvian Non-Postal Exile Stamps 19471978. Hg. Latvian Philatelic Society. Toronto. (Antiquarisch erhältlich bei Philabooks.)
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